Aktuelles | Emsstern Rheine 1933 e.V.

veröffentlicht am 22.07.2023

Paddeltour von Salzbergen nach Hanekenfähr​​​​​

​​​​​Am Samstag, den 22.07.2023, paddelte eine kleine Gruppe Emssterner Kanuten von Salzbergen nach Hanekenfähr.

Ursprünglich wurde der nächste Emsabschnitt von Listrup nach Hanekenfähr ausgeschrieben. Bedingt durch die Sommerferien und Urlaubszeit gab jedoch nur wenige Anmeldungen.​​​​​​

Am Tag der Tour waren wir dann vier Kanuten. Da wir alle durch das wöchentliche Training gut in Form sind, haben wir die Tour von den anfänglich angedachten 11 km kurzerhand auf 26 km umgeplant. Der Einstieg in Salzbergen war Ziel unseres beladenen Anhängers. Von dort aus ging es bei angenehmen Temperaturen los Richtung Hanekenfähr.

Die erste Etappe führte unsere kleine Gruppe an Wäldern und Feldern Salzb-Hanekenf-Planvorbei. Die naturbelassenen Ufer bieten den heimischen Wasservögeln viele Möglichkeiten ihre Nester gut zu verstecken. Viele Entenfamilien und Blesshühner paddelte ihre Runden. Die Gesellschaft von Kanus kennen die sonst schreckhaften Tiere und wissen, dass von uns keine große Gefahr ausgeht. Dementsprechend entspannt brachten die Elterntiere ihre Jungen aus der Gefahrenzone. Mehrere Graureiher saßen am Uferrand und hielten nach Futter Ausschau. Auch diese majestätisch wirkenden Vögel ließen sich von den Emssternen nicht aus der Ruhe bringen.

​​​In Listrup musste wir die Schleuse passieren. In den Jahren 1825-1828 wurde wegen der Flussregulierung in Listrup ein Wehr und eine Schleuse gebaut, um die Ems schiffbar zu machen.  Diese Schleuse ist die älteste noch im Betrieb befindliche Schleusenanlage. Für das Bedienen der Schleusentore und Schütze ist, wie auch bei den Anlagen in Rheine, Muskelkraft erforderlich. Während die Schleuse den Höhenunterschied von ca. 2,5 Meter anglich, blieb uns Zeit für eine kleine Verschnaufpause.

Im Jahr 2008 wurde im Rahmen des Life-Nature-Projektes das Emswehr in eine raue Rampe umgewandelt. Damit wurde die Flussdynamik auf natürliche Weise wiederhergestellt und eine Durchgängigkeit für Fische ist wieder gewährleistet. Die Entsiegelung des Emsufers und die minimale Uferpflege geben der Natur den ursprünglichen Raum zurück

Befahrbar ist die Ems an dieser Stelle nicht und das Passieren der Schleuse ist notwendig, sofern man sein Boot nicht umtragen möchte.

Ein YouTube Video der Stadt Lingen zeigt durch wunderschöne Drohnenaufnahmen, wie die Schleuse funktioniert und wie die Ems zur linken Seite der Schleuse übers Wehr rauscht, bzw. durch Felssteine in ein Naturschauspiel verwandelt wurde. https://www.youtube.com/watch?v=YPtvHSgzZJo

Hinter der Schleuse gelegen befindet sich direkt am Ufer ein Ferienhausgebiet und nur zwei Emswindungen weiter befindet sich der Campingplatz „Zum alten Fährhaus“. Dort legten wir zur Mittagspause an. Nach unserer Pause zogen dann doch sehr dunkle Wolken auf. Es regnete sich ein und die Wassertropfen vielen Mal spärlich, oft prasselte es aber heftig auf uns nieder. Unterstellmöglichkeiten gab es so gut wie keine, so dass in der zweiten Etappe die Motivation fast gen Nullpunkt ging.

Dennoch genossen wir in den Regenpausen pures Sightseeing. Zwar gibt die Ems knapp 6 km vor Hanekenfähr landschaftlich nichts mehr her, aber entlang der rechten Uferseite sind wunderschöne Ferien- und Wohnhäuser erbaut worden. Jedes dieser Häuser verfügt über einen eigenen, kleinen Steg. Allerdings tummeln sich hier weniger die Kanuten, stattdessen mehr die Motorboot-Skipper.

Das seit einiger Zeit stillgelegte AKW konnten wir nur unklar im diesigen Regenwetter erkennen. Mal schien es rechts, mal links zu stehen. Aber mit jeder Emskurve wurde es größer und das bedeutete für uns: Ziel in Sicht.

Ziemlich durchweicht erreichten wir zunächst den Dortmund-Ems-Kanal. Auf einer kurzen Strecke sind die Ems und der Kanal zu einer Wasserstraße verschmolzen. Auf der rechten Seite befindet sich die Schleuse Gleesen, die sich immer noch teilweise im Bau befindet und direkt dahinter mündet die Große Aa in der Ems. Auf einen Abstecher ins Schleusenbecken verzichteten wir diesmal und auch die Schrottverarbeitung der Benteler Steel/Tube GmbH wollen wir lieber auf der nächsten Tour bei Sonnenschein bewundern.

An der Slipanlage unterhalb der Brücke gingen wir an Land – die Boote wurden gereinigt, aufgeladen und fix ging die Fahrt Richtung Heimat.Trotz des Regens war es eine sehr schöne Tour. Die Kondition muss allerdings stimmen, dann kann man diese Strecke in vollen Zügen genießen. Und im nächsten Jahr bei Sonnenschein wird es noch viel besser.

Salzb-Hanekenf-Foto

Weitere Impressionen zur Tour findet ihr hier:  Salzbergen - Hanekenfähr